Mittwoch

Popschreiberlinge in A/D und in UK


Gestern Nacht wurden in England wieder einmal die jährlichen PR + Journalismus Awards in der Sparte Musik verliehen.

Die Gewinner sind einerseits alte Bekannte aber auch neue Gesichter. Der britische Pop Journalismus hat in den letzten Jahren starken Nachwuchs bekommen und vor allem im Online Sektor hat sich so einiges getan.

Wer nun über den NME hinaus nichts kennt, sollte sich Magazine wie Dazed and Confused, Artrocker, Drowned in Sound, This is Fake DIY, PopJustice oder Neu! Magazine, ansehen.

Popjusticccccceeee

Seit 2002 gibt es nun PopJustice in der aktuellen Form, und alleine die Pressetimmen und die zahlreichen Auszeichnungen sind ein Beleg dafür das ihr Konzept aufgegangen ist.

Ein Konzept das es davor noch nicht in England gab. Denn auf PopJustice werden genauso Themen wie Architecture in Helsiniki oder Interpol neben Girls Aloud und Rhianna behandelt.
Allerdings nicht in einem NME ähnlichen Oberflächlichen Journalismus sondern mit
einem gewissen Humor der den Popkritikmarkt ordentlich belebt.

Es geht eben um Popmusik. Und die ist für die Journalisten von PopJustice weitgefächert.Ein guter Beweis dafür, die aktuellen Greatest Hits für 2007.

Natürlich wird die aktuelle Pubertätsströmung Zielgruppen gerecht gewürdigt, denn
der gemeine PopJustice Leser ist sehr jung. Jedoch wird ihm viel mehr als das vermittelt, und schlecht ist das auch nicht was der Nachwuchs so fabriziert. Bands wie Operator Please oder The Clik Clik machen verdammt gute Musik und klingen nicht
wie US5, Lexington Bridge und co.

Diese Bands wiederum dominieren den deutschen Teeniemarkt. "Europas" größte Chartsshow "The Dome" zeigt das bei jeder Ausgabe deutlich. Mehr davon aber ein andermal.

Hier soll es vielmehr um die Tatsache gehen, das im Deutsch/österreichischen Markt
diese Form der Awards nicht vorhanden ist. Oder sagen wir, es fehlt auch an guten Leuten. Vom Gegenteil kann man mich natürlich überzeugen, fündig geworden bin ich allerdings nicht auf meiner Suche.

Guter Musikjournalismus der eine breitere Masse findet und angenommen wird, ist ein wesentliches Element eines funktionierenden Musikmarkts.

Natürlich, Szene - bezogen gibt es diesen schon. Aber was im G/A Markt fehlt ist einfach ein Magazin wie PopJustice. Worin einfach alles
vorkommt. Nur ich höre die ganzen Indienerds schon, die meinen das "ihre" Musik darin nichts verloren hat.

Und genau das ist der Fehler. Denn in Österreich oder Deutschland gibt es dieses Format nicht. Die Bravo würde nie was über Architecture in Helsinki bringen, die Visions nichts über US5. Müssen sie auch nicht, denn beide haben
eine andere Zielgruppe.

Was fehlt, ist eine Plattform wie PopJustice.



3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich dachte immer, Musikexpress ist ein eben solches Magazin, das sowohl Indie-Nerds als auch Mainstreamer lesen können.

Anonym hat gesagt…

guter artikel. bringt zwar nicht alles auf den punkt, aber dennoch ein guter ansatz.

ad bionictom: der musikexpress ist dann aber doch was anderes.

stylishkidsinriot.com hat gesagt…

ja und nein. der musikexpress ist sicher mehr mainstream als das visions. keine frage. nur mit popjustice kann man ihn nicht vergleichen. im musikexpress wird man eher keine berichte über die pussycat dolls oder ähnliches vorfinden.